Ausstellungen
Listen to the Land Speak
Irische Ansichten
Fotografien und Worte
8.11. , 9.11. , 15.11. , 16.11.2025
jeweils von 14.00 - 18.00 Uhr
Download Flyer
Listen to the Land Speak_Flyer.pdfBlick in die Ausstellung
Ceid Mile Failte
Hunderttausendfach Willkommen
In Irland gibt es keine Fremden,
nur Freunde,
die noch nicht die Chance hatten,
sich zu begegnen
Live-Musik zur Vernissage
„….rauchig herb, überraschend spritzig, samtig weich…“
Wie aus einem Tasting-Profil eines gereiften Whiskeys, muten die
Stimmungen an, die den Sound von „Frayed Velvet“ umschreiben.
Warum ausgerechnet Irland ?
Diese Ausstellung ist eine Hommage an Irland und seine Menschen und ich hoffe, ich habe solche Bilder und Texte ausgewählt, die meine oft sehr persönlichen Eindrücke und Erfahrungen auch anderen nahebringen können.
Die Landschaften Irlands lassen mich immer wieder sprachlos vor Staunen die vielen Facetten des Wahr-Nehmens und Er-Lebens spüren.
Die Musik Irlands wurzelt tief im keltischen Erbe und ist doch immer Teil gemeinsamen alltäglichen Erlebens.
Die Geschichte Irlands ist wesentlich durch Jahrhunderte der Fremdherrschaft von Wikingern, Normannen und vor allem Engländern gekennzeichnet, durch die Tragödie der großen Hungersnot, das Leid von Vertreibung und Emigration, aber auch von vielen Formen des Aufbegehrens und der Rebellion.
Die Menschen Irlands begegnen Fremden - wie allem Elend zum Trotz - mit Empathie, Freundlichkeit, Weltoffenheit und der Fähigkeit zu einer „unmittelbaren Menschlichkeit“ bis hinein in die alltäglichsten Begegnungen.
Also viele Gründe, immer wieder nach Irland zu reisen, um dort beglückende und bereichernde Erfahrungen zu machen, sich beeindrucken zu lassen, sich zu verändern, bei sich selbst anzukommen und immer wieder zu neuen Horizonten aufzubrechen.
Rolf Thärichen Murnau 2025
Eins werden alle Fremden erfahren:
Irland wohnt an den Rändern der Zeit.
Je weiter der Weg vom fruchtbaren Osten
in den spröden Westen führt,
desto tiefer hat die Vergangenheit
ihre Spuren ins Land gegraben.
Zeitlosigkeit, Wurzeln im Gestern,
landschaftliche Gegensätze,
ständiger Wandel der Gezeiten ...
Irland hat eine magische Ausstrahlung.
In ihren Kreis tritt der Fremde.
Peter Schünemann 1961
Why Worry ?
In life, there are only two things to worry about:
Either you are well or you are sick.
If you are well,
there is nothing to worry about:
But if you are sick,
there are only two things to worry about:
Either you get well or you die.
If you get well,
there is nothing to worry about:
But if you die,
there are only two things to worry about:
Either you will go to heaven or to hell.
If you go to heaven,
there is nothing to worry about:
But if you go to hell,
you will be so busy shaking hands
with all your friends.
You won´t have time to worry.
So why worry ?
An Gorta Mor - Der große Hunger
Ab 1845 wurde Irland von der Kartoffelfäule heimgesucht,
von den 8 Millionen Iren verhungerten mehr als 1 Million,
obwohl ständig Lebensmittel exportiert wurden, vor allem nach England.
In der Folge emigrierten mehr als 1,5 Millionen Iren vor allen nach Amerika und Australien,
ein enormer menschlicher und kultureller Aderlass.
Hunderten Denkmäler im ganzen Land halten dieses nationale Trauma im Bewusstsein der Menschen.
Kindred Spirits
Verwandte Seelen
Nachdem die USA Louisiana zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Frankreich gekauft hatten, begann dort die Produktion von Zuckerrohr und Baumwolle, basierend auf der Ausbeutung afrikanischer Sklaven.
Die „Indianer“ der Choctaw Nation wurden ihres Heiligen Landes beraubt und 1830/31 nach Oklahoma deportiert.
Auf dem „Trail of Tears“ starben viele von ihnen, vor allem Kinder und Alte, in einem der härtesten Winter seit Menschengedenken.
Als einige Choctaw 1847 von der großen Hungersnot in Irland und dem Leiden der Menschen hörten, spendeten sie 170 Dollar, eine riesige Summe zur damaligen Zeit.
Dieses Denkmal in Midleton, County Cork wurde als Zeichen des Dankes errichtet.
Als Iren in der Corona-Pandemie von den aktuellen Problemen der Choctaw hörten, spendeten sie mehr als eine halbe Million Dollar.
Landschaften sind Gefäße
für die Geschichte, den Glauben
und die Kultur unseres Volkes,
die Tausende von Jahren zurückreichen.
Manchán Magan 2022
Das Geschenk des Staunens
Ohne jede Warnung
kommt es daher
verblüfft uns
lässt den Atem stocken
bringt den Strom
der Worte und Gedanken
zum Versiegen
öffnet ein Tor der Stille
mitten ins Herz
Rolf Thärichen 2024
Die irische Landschaft ist
voller Erinnerungen,
sie ist mit Ruinen und anderen Zeugnissen früherer Kulturen übersät.
Stets überrascht sie
mit immer neuen Ausblicken,
die das Auge in Erstaunen versetzen
und die Vorstellungskraft beschwören.
Diese Landschaft ist von einer wilden,
aber gleichzeitig freundlichen
Vielschichtigkeit.
John O´Donohue (Anam Cara)
Molly Malone
Dublins heimliche Hymne
Eine schöne Fischverkäuferin,
ein Flittchen, das sich mit den Studenten
des Trinity College herumtrieb,
vor allem aber wohl ein Mensch,
der das Leben über alles liebte.
Wie bei vielen irischen Geschichten
bleibt der faktische Kern im Dunkeln.
Don´t let truth get in the way
of a good Story
Faoiseamh a Gheobhadsa
Máirtín Ó Direáin
Dieser Song in irischer Sprache entstammt einem Projekt, in dem Künstler*innen
aus Irland und Schottland ihre gemeinsamen keltischen Wurzeln ausdrücken.
Er schildert die Empfindungen bei der Rückkehr auf die Aran-Inseln in der Galway Bay.
Der Burren
An Bhoireann - der felsige Ort
Die vielleicht „irischste“ Landschaft, trostlos anmutender Karst
mit Seen, die nach dem Regen auftauchen und wieder verschwinden, in der sich im Frühling in jedem Felsenspalt
eine beeindruckende Blütenpracht zeigt.
Die Landschaft ist das Erstgeborene der Schöpfung. Sie war bereits Hunderte von Millionen Jahren da, bevor die Blumen, die Tiere oder die Menschen erschienen.
Die Landschaft war völlig allein da. Sie ist das älteste alles Vorhandenen
in der Welt, aber sie bedarf
der Anwesenheit des Menschen,
der sie anerkennen kann ...
... der Spiegel des Geistes ermöglicht es
der diffusen, unendlichen Natur,
sich ihrer selbst gewahr zu werden.“
John O´Donohue (Anam Cara)
Walking in Drizzle
Der Nebel mag sich nicht entscheiden, ob er zu Regen werden will
der Wind scheint beißend kalt und ist dann doch nur lauer Hauch
Die Sonne will sich auch so recht nicht zeigen,
bleibt lediglich ein vages Ahnen im diffusen Licht.
Das Leben hält mal inne, scheint nicht recht zu wissen,
wohin es weiterstürmen will …
Durchnässt bleibt dem erfrischten Geist nichts weiter
als zu versinken in den offenen Armen einer heißen Tasse Tee
Rolf Thärichen 2024
Dedicated to those who gave their lives in the cause of irish freedom
Garden of Remembrance , Dublin
Katalog zur Ausstellung
Zur Ausstellung ist ein Katalog mit allen in der Ausstellung gezeigten Bildern erschienen, 48 farbige Seiten DIN A4.
Dieser ist zum Preis von 12,50 € incl. Versand erhältlich.
Huch - ein Hauch
Ein Loblied auf die Zwischentöne
Ausstellung Foyer im Rathaus
Untermarkt 13 , 82441 Murnau
1.12. - 30.12.2025
Montag bis Freitag von 8.00 - 12.00 Uhr
Dienstag 14.00 - 16.00 Uhr
Donnerstag 14.00 - 18.00 Uhr
Download Flyer
Huch-ein Hauch_Flyer.pdfVorschau
Lob der Zwischentöne
Es geht um die Kunst des Zu- und Hin-Hörens,
statt immer nur lauter zu brüllen, um dann doch nicht gehört zu werden in all dem Kriegsgeschrei.
Mögen die Worte und Bilder Wege öffnen:
… zwischen den Zeilen lesen
… in die Stille hinein lauschen
… im Trüben fischen
… die Vielfalt der Nuancen im Zwielicht ent-decken
… dem Ungewissen Zeit geben, Konturen zu finden
… Neues in den Augenwinkeln wahr-nehmen
… dem trauen, was nicht in Worte zu fassen ist
… ab-warten, wie Altes vergeht
... Un-erhörtes seine Stimme erhebt
Zum Glück gibt es die
Zeit zwischen den Jahren
Worte und Bilder
Eine seltsame Gesellschaft
Da schleichen sie verstohlen umeinander
herum, nehmen sich argwöhnisch in Augenschein oder stehen einfach nebeneinander her,
unfähig, sich in Beziehung zu begeben.
Während eines der Bilder emsig bemüht ist, das dürre Skelett der Worte mit opulenten Formen und Farben zu illustrieren, versucht sich ein Grüppchen von Worten als nüchterne Beschreibung,
um dem Ohr zu sagen, was das Auge nicht sieht.
Manche Worte stehen ganz allein für sich
und lassen dennoch ein klares Bild entstehen.
Andere Bilder erwischen uns kalt
in unserer Sprachlosigkeit oder lassen uns
eintauchen in den Fluss unserer Erinnerungen.
Oder ist alles doch nur ein verwirrendes Kaleidoskop von Zwischentönen, das den Betrachter letztlich
mit sich selbst allein lässt ?
Ich hoffe, dass ich Sie neugierig gemacht habe und Ihnen bei der Vernissage oder während der Ausstellung begegnen darf.
Adieu
Rolf Thärichen